Schlägt ein Erbe auf der Grundlage ungenauer zeitferner Informationen die Erbschaft aus, weil er "befürchtet, dass da nur Schulden sind", so kann er, wenn sich später die Werthaltigkeit des Nachlasses herausstellt, seine Ausschlagungserklärung nicht wegen Irrtums anfechten.
Objektiv erhebliche und ursächliche Fehlvorstellungen über verkehrswesentliche Eigenschaften des Nachlasses begründen die Anfechtung der Ausschlagung der Erbschaft nach § 119 Abs. 2 BGB. Die Überschuldung des Nachlasses ist eine solche verkehrswesentliche Eigenschaft d ...
Das Oberlandesgericht Hamm hat mit Beschluss vom 13.01.2011 (I-15 W 632/10) ausgeführt, dass für einen zum Nachlasspfleger bestellten Rechtsanwalt, dessen Tätigkeit einem durchschnittlichen Schwierigkeitsgrad entspricht, ein Stundensatz von 110,- € angemessen ist.
Ein Nachlasspfleger wird vom Nachlassgericht bestellt, wenn Sicherungsbedürfnis für einen Nachlass besteht, der Nachlass verwaltet werden muss und noch unbekannte Erben zu ermitteln sind. Dabei agiert der Nachlasspfleger als gesetzlicher Vertreter der ...